1A Pfeilerkommode Chiffoniere, Semainiere

Das Prädikat 1A hat sich diese als  Pfeilerkommode, Chiffoniere oder Semainiere bezeichnete 7-ladige Kommode wegen ihrer außerordentlichen Verarbeitung verdient!  Rosenholz und Palisander Marketerien  parkettieren den Eichenkorpus, kunstvolle Bronzeapplikationen und Schubladengriffe  verweisen auf den Louis XV.-Stil. Denkt man als Erstes, dass es sich um ein französisches Möbel aus der zweiten Hälfte des ^19. Jahrhunderts handelt, so hat mich die “fehlende” typische Marmorplatte, die Stärke der Furniere, die noch geschmiedeten Innenleben der Schlösser und nicht zuletzt ein Klebetikett innen unter der Platte auf eine andere Spur gebracht. Ich denke , dass die Kommode in der ersten Hälfte des 19.Jahrhunderts erbaut wurde. Sozusagen ein Biedermeiermöbel mit französischem Stileinfluss.  In Mainz wurde bereits 1793 während der französischen Besatzung die Gewerbefreiheit eingeführt. Zwischen 1800 und 1835 entstanden eine Vielzahl von “Großbetrieben” ( Knussmann, Bembé, Kimbel,…)  die  immer noch in Einzelanfertigung – viel für den rheinischen Adel- arbeiteten. Zuletzt diente die Chioffoniere als “Silberschränkchen” für ein ca. 180 teiliges Besteck von W. Hülse, Berlin um 1900, 800 Silber punziert. ( Preis für das Besteck : 3500 Euro)

Ein schöner zierlicher und eleganter Vitrinenschrank, Birkefurnier und Kirschbaumfurnier gestalten das Bild dieses Geschirrschrankes, architektonisch ist der Schrank dem auslaufendem Biedermeier und dem beginnenden Louis Philippe Stil zuzuordnen.